Im Oktober beschlossen mein Freund und ich aus einer fixen Idee heraus, im nächsten Urlaub einen Wrackkurs zu machen. Gesagt, getan…

5 Wochen vergingen und wir waren wieder bei Dive Point und bereit den Kurs zu starten.

Unsere Tauchlehrerin erklärte uns, was uns in den nächsten Tagen erwarten würde – plötzlich wurde mir bewusst, dass mir allein schon bei dem Gedanken daran schlecht wurde. Die Vorstellung daran, in ein dunkles und enges Wrack zu tauchen, jagte mir wahnsinnige Angst ein.

Wir machten den ersten Tauchgang am Wrack der Balena und schauten uns das Ganze von außen an.  Wir versuchten mögliche Ein – und Ausstiege zu finden, Gefahrenpunkte zu erkennen und das Wrack mit wichtigen Details für die Tauchgangsplanung zu zeichnen.

Meine Bedenken an die ganze Sache wurden immer größer und so beschloss ich in einem Gespräch mit unserer Tauchlehrerin das Ganze für mich zu beenden. Sie war ganz Ohr und hörte sich meine Bedenken an und sprach mit mir in aller Ruhe darüber. Wir sprachen über die nächsten 2 Tauchgänge und sie erklärte mir, dass ich vor nichts Angst haben müsste was dort drin ist und dass es auch gar nicht so eng ist wie ich es mir vorstelle. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und willigte ein, es zu versuchen. Im nächsten Tauchgang übten wir lediglich das Legen der Führungsleine, wie man es dann im Wrack machen müsste und sich daran zurecht zu finden. Alles immer schön neutral tariert 😊 Dies klappte ziemlich gut und gab mir nochmal ein wenig mehr Mut.  Wir starteten in den letzten Tauchgang, vorher jedoch besprach ich mit unserer Tauchlehrerin, dass ich nicht zwangsläufig mit ins Wrack muss, wenn meine Angst zu groß ist. Sie besprach mit den anderen Guides unseren Plan B, so dass jeder wusste, dass ich mich evtl. plötzlich der anderen Tauchgruppe anschließe, die nicht ins Wrack hineintaucht.

Und dann wars soweit – mit der Führungsleine tauchte sie ins Wrack, mein Freund hinterher und nun war ich an der Reihe.  Ich vertraute auf ihre Worte und tauchte an der Leine hinein…

Im Wrack angekommen verschwand jegliche Angst und ich war einfach nur noch begeistert! Es war der absolute Wahnsinn! Ich habe jede einzelne Minute genossen! Wir absolvierten unsere Übungen und hatten danach noch genug Zeit um uns drinnen in Ruhe umzuschauen.

Am Ende des Tauchgangs war ich überglücklich, dass unsere Tauchlehrerin es mit ihrer Art und Weise geschafft hat, dass ich meine Angst verloren und mich getraut habe, diesen Tauchgang zu machen.  Und was soll ich sagen… Kurs geschafft, Angst verloren und am nächsten Tag direkt ein neues Wrack betaucht!

 

 

Auf der Wunschliste von meinem Freund und mir stand es, sich die El Mina anzuschauen. Auf 25-30m gelegen, wurde das Ganze nun richtig spannend. Wir planten den Tauchgang, Tiefen, Nullzeiten, Umkehrgrenzen, besprachen Reihenfolge, evtl. Gefahren und so weiter. Dann ging es in die Tiefe und in die El Mina…

Es war ein wahnsinnig toller Tauchgang, mit unglaublichen Eindrücken und ich bin so froh darüber, dass ich Dank dieser Tauchlehrerin den Wrack-Kurs gemacht habe und künftig noch mehr Wracks betauchen werde!